Der EC Nockberge nimmt heuer mit seinen beiden Teams an den Unterligen Mitte und Ost teil. Wir sprachen mit Obmann Alexander Altersberger über seinen Verein und weit darüber hinaus.
Alexander, wie ist der EC Nockberge in dieser Saison aufgestellt?
Alexander Altersberger: „Die beiden Teams stehen stabil da. Die Vorbereitung verlief samt Kurztrainingscamp in Hart bei Graz reibungslos, wir sind guter Dinge auf Jahre den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Da bin ich für die Breite anderswo nicht so optimistisch.“
Können Sie das näher erläutern?
Alexander Altersberger: „Als ich 1998 als Obmann anfing, gab es noch etwa 60 aktive Vereine. Jetzt sind es nur noch 37 (!). Besonders das Eishockey auf der Natureisbahn droht zum Auslaufmodell zu werden.“
Wo orten Sie die Ursachen? In der immer schwierigeren Eisaufbereitung?
Alexander Altersberger: „Das ist nur ein Grund. Ja, die Natureislaufplätze sind immer schwieriger zu betreiben, wir stehen selbst oft acht oder neun Stunden auf der Anlage, um den Eishockeyplatz Wiederschwing in Schuss zu halten. Aber das ist eben die Natur. Gegen die kann man leider oder Gott sei Dank nichts machen. Genau sowenig gegen die Demografie. Andere Dinge sind aber von Politik und auch vom Verband hausgemacht.“
Wollen Sie uns verraten, worauf Sie da anspielen?
Alexander Altersberger: „Nehmen wir einmal die Politik her. Es ist hoch kompliziert, an Förderungen für die Infrastrukturmaßnahmen zu gelangen, die überdies erst im Nachhinein ausbezahlt werden. So fehlt es oft an Anschubfinanzierungen und das Projekt stirbt noch, ehe es richtig ins Rollen kommt. Wir selbst haben über die kleine Gemeinde Reichenau 40.000 Euro für die neue Beleuchtung aufgestellt. Gänzlich ohne Förderungen. Das schaffen einzelne Vereine nie, es wird dann einfach nichts investiert. Es gehört ein System her, wo die Förderungen im Vorhinein fließen können. Über das, was mit der Nockhalle Radenthein geschieht, könnte ich mich ohnehin stundenlang aufregen. Die nach Ferlach zweitjüngste Eishalle mit toller Infrastruktur wird einfach nicht aufgesperrt. “
Und worauf läuft die Kritik bezüglich Verband hinaus?
Alexander Altersberger: „Für mich sind die Entscheidungen auf zu wenigen Leuten aufgeteilt und nicht immer transparent. Ich habe das Gefühl, da entscheiden zwei oder drei Personen und fertig. Das ist aus unserer Sicht ein Rückfall in die Ebner-Ära. Mir fallen ad hoc gestandene Persönlichkeiten aus unserer Liga und junge Funktionäre ein, die man stärker einbinden könnte. Das würde uns allen helfen, insbesondere Vereinen wie uns, die abseits der Ballungsräume sind.“
Zurück zum EC Nockberge. Was ist im Team heuer neu?
Alexander Altersberger: „Die Spieler müssen heuer erstmals Mitgliedsbeitrag zahlen, damit wir die ganzen Kostensprünge heben können. Der ist mit 50 Euro aber sehr moderat angesetzt. Wir wissen, dass einem Spieler eine solche Saison ohnehin 700 bis 1000 Euro kostet und das auch nur dann, wenn es recht wenig Schäden bei der Ausrüstung gibt. Wahre Liebe zum Eishockey eben.“
Text: Jürgen Knopper
Bild: Hermann Sobe.