Die KEHV-Eishockey-Superstarwahl 2024/25 ist geschlagen und bei den Frauen setzte sich Nadine Walluschnig von den Villach Lady Hawks durch. Ein Porträt.
Eine Villacherin die beim KAC Eishockey lernte
Nadine war noch nicht einmal schulpflichtig, als sie sich erstmals mit der Eishockeyausrüstung, noch etwas wackelig, aber umso aufgeregter auf das Eis wagte. In Klagenfurt, weil ihre Eltern als glühende KAC-Anhänger Töchterl unbedingt in den rot-weißen Farben auflaufen sehen wollten. Ihr Vater chauffierte sie regelmäßig in die Landeshauptstadt und unterstützt sie bis heute in ihrem mannigfaltigen sportlichen Programm. Nach einigen Jahren beim KAC-Nachwuchs hängte sie die Eisschuhe für lange 10 Jahre an den Nagel, es sollte aber kein Abschied für immer sein.
Comeback bei den KAC-Dragons
Die Corona-Pandemie bedeutete für viele Menschen, insbesondere der jungen Alterskohorte, eine Zäsur. Schule und Uni fanden zeitweise online statt, die vertrauten sozialen Kontakte wurden auf ein Minimum heruntergefahren. So auch für Nadine, die mittlerweile auf der Klagenfurter Universität Deutsch und Geografie studierte. Kurzerhand beschloss sie, wieder mit dem Eishockey anzufangen, selbst wenn es am Anfang alles andere als einfach war: „Der Wiedereinstieg in einem so dynamischen Sport mit ständigen Richtungswechseln und Stop-and-go-Geschehen war eine echte Herausforderung. Mir half, dass ich in der Off-Season Inline-Hockey spielte.“
Wechsel zu den Villacher Lady Hawks, Lehrerin in Landskron
Nadine hielt durch, weil sie einfach gerne spielt und den Sport nicht mehr missen wollte. Nach der Beendigung des Studiums dockte sie doch noch in der Draustadt an, die Lady Hawks nahmen sie mit offenen Armen auf, sie entwickelte sich zur unentbehrlichen Spielerin in bis zu vier Bewerben des nationalen wie internationalen Eishockeygeschehens. Eigentlich sogar fünf Bewerbe in zwei Sportarten, weil so ganz nebenbei kickt Nadine auch noch in der Fußballsektion der Lady Hawks. Sie selbst sieht sich als „Spielerin, die immer Vollgas gibt und nach hinten absichert, anstatt selbst den Torerfolg zu suchen.“
Beruflich lehrt sie an der Mittelschule Landskron Deutsch und Geografie. „Ich habe aber auch Turnstunden bekommen“, erzählt Nadine. Die Frage, ob es in diesen Stunden auch auf das Eis ging, erübrigt sich: „Selbstverständlich“, antwortet die 27-Jährige wie aus der Pistole geschossen.
Die Ehrung zum Superstar war gestern, im Juli läuten die Hochzeitsglocken
„Am Anfangt bekam ich die KEHV-Superstarwahl gar nicht so richtig mit“, erzählt Walluschnig, „als ich dann plötzlich vorne lag, konnte ich mich dem natürlich nicht ganz entziehen“, lächelt sie. „Plötzlich klinkten sich alle ein. Verein, Familie, Freunde, auch die Fußballerinnen. Das hat mich dann schon sehr gefreut.“ Am Ende siegte sie vor der zweiten Gewinnerin Isabelle Hardy (Lakers Kärnten). Nach der Ehrung hofft Walluschnig noch auf ein erfolgreiches Saisonfinish, unglücklicherweise verpasste sie einige Spiele aufgrund einer Bänderverletzung. Aber zu den entscheidenden Spielen meldet sie sich wieder fit, schon morgen Samstag (17:45 Spittal) ist sie im ersten Finalspiel gegen die Paternion Wildcats zu sehen.
Nach der Saison ist vor der, nein noch nicht Saison, sondern Hochzeit. Ende Juli geben sich Nadine und Herzbube Lukas das Ja-Wort. Der KEHV gratuliert daher gleich doppelt: zur Superstarwahl und zur anstehenden Hochzeit!
Text: Jürgen Knopper
Foto; Hermann Sobe



