HC-Ferlach Obmann Martin Florian: „Wir verknüpfen Leistungs- und Breitensport“
Als Spieler ist die Saison von HC-Ferlach-Defender Martin Florian mit dem Ausscheiden gegen die Spittaler Hornets zu Ende gegangen. Als Vater von Talent Jakob Florian ist er aber noch lange gefordert.
KEHV: „Martin, du befindest dich gerade mit Sohn Jakob in Quebec/Kanada beim renommierten Pee-Wee-Hockeyturnier in Quebec. Was sind deine Eindrücke aus dem Eishockey-Mekka?“
Martin Florian: „Jakob wurde in die Austria Stars aufgenommen und darf hier mitspielen. Das ist natürlich ein riesiges Erlebnis für ihn, als auch für mich. Alleine die Schneemengen, die herabfallen, wenn es mal hier winterlich wird, sind überwältigend. Sportlich ist es natürlich auch sehr wertvoll, dass Jakob gegen Teams wie die Blue Jackets ran kann.“
KEHV: „Vor nicht ganz einem Jahr habt ihr den HC Ferlach als Jugendverein aus dem EHC ausgegliedert. Wie lief die erste Saison in Eigenständigkeit?“
Martin Florian: „Unsere U15 spielt in der österreichischen Nachwuchsmeisterschaft mit. Die U16 und U14 performt in der Landesmeisterschaft ausgezeichnet. Dazu haben wir bei den ganz Kleinen sehr viele zu uns gekommen, um Eishockey zu lernen, wir mussten die Anfängergruppe sogar teilen, weil der Zulauf so groß ist. Wir sind mittlerweile dreistellig, es läuft also sehr gut bei uns.“
KEHV: „Was sind neben dem sportlichen Erfolg eure strukturellen Ziele?“
Martin Florian: „Zwischen der U10 und der U14 weisen wir eine kleine Lücke auf. Die wollen wir auf Sicht schließen. Außerdem soll unsere U10 nächste Saison bundesweit als U11 an den Start gehen.“
KEHV: „Wie seid ihr an die Kids herangekommen? Gibt es in Ferlach nicht eine harte Konkurrenz mit den etablierten wie erfolgreichen Handballern?“
Martin Florian: „Ich empfinde den HC Ferlach nicht als Konkurrenz, wir sprechen nicht durchwegs die gleichen Kids an. So haben wir durch den ganzjährigen Betrieb der Ferlacher Eishalle ein Standing über das Rosental hinaus, Eltern bringen uns Kinder, die sich schon für Eishockey entschieden haben. Lokal erhalten wir über das KEHV-Kindergartenprojekt Kids.
KEHV: „Anfängergruppen auf der einen Seite, Bundesliga auf der anderen. Wie geht das zusammen?“
Martin Florian: „Wir wollen sowohl im Leistungs- als auch im Breitensegment stark aufgestellt sein. Kids, unsere Kärntner Profivereine nicht nehmen, haben genauso ihre Perspektive, wie jene, die einfach nur aus Freude am Hockey zum Spielen kommen möchten. Mit dem Konzept grenzen wir uns bewusst von den Profivereinen ab.“
Jürgen Knopper, Bild: Hermann Sobe