Voriges Jahr erstrahlte der Pyramidenkogel zum zweiten Mal in Grün. Heuer sind die Ziele vorsichtiger angesetzt.
Die Anfänge der Trouts
Die Reifnitz Trouts (englisch für Forellen) sind ein relativ junger Verein im Kärntner Unterhaus. Gegründet 2017, sahen die Wörthersee-Cracks vorerst von einem Einstieg im Ligabetrieb ab. Die Forellen waren noch in zu vielen Gewässern verteilt. Obmann Andreas Schmidhofer zum Beispiel studierte noch in Graz.
Einstieg in die Liga und erste große Erfolge
Nach dessen Rückkehr an den Wörthersee erwies er sich als treibende Kraft für den Einstieg in das Ligasystem, trommelte er seine Cracks zusammen. Ein erster Höhepunkt sollte 2022 folgen, als Reifnitz die damalige Landesklasse Mitte/Ost gewann. Bereits ein Jahr später gab es den Triumph in der Unterliga Ost. Interessierte Zuschauer im Finale war eine Gruppe der heutigen Lendhafen Seelöwen, die Trouts-Vereinsgründung diente gewissermaßen als Blaupause. Auch bei den Trouts kennen sich die meisten Cracks schon seit Jugendtagen, viele weisen eine KAC-Vergangenheit auf. „Mit den Seelöwen verbindet uns eine freundschaftliche Rivalität“, so Schmidhofer.
Play-offs als Ziel
Die Trouts starteten mit einer denkbar knappen 7:8-Niederlage in die Saison. Schmidhofer: „Wir spielen heuer in einer sehr ausgeglichenen Liga. Das Niveau ist unglaublich gut, das Zuschauerinteresse für die Liga spürbar.“ Also wird der Puck am Eis gehalten, nicht die Titelverteidigung als Ziel ausgerufen: „In die Play-offs möchten wir aber auf jeden Fall. Da werden bereits die Semifinale sehr spannend verlaufen.“
Drei Spieler verließen aus beruflichen Gründen den Wörthersee: Maximilian Eckert, Arno Groll und Erol Alp. Meistertrainer Josef Sulzbacher hörte auf, das Training leitet David Picka. Sowohl der Trainings- als auch der Spielbetrieb wird in Ferlach abgewickelt. Damit gibt es nur kurze Wege für die Trouts, denn die Zweitvertretung von Ferlach und die Seelöwen spielen in derselben Halle. Neu sind die Spieler Sascha Kavelar (offensiv) und Lucas Sunko (defensiv). Nicht nur die Play-offs sind ein Ziel, die Trouts wollen auch regelmäßig drei Linien aufbieten. „Das ist unser Anspruch“, bekräftigt Schmidhofer der selbst mit zwei Toren erfolgreich in die Saison startete.
Von Edelfan Chuck Norris und einem grün leuchtenden Pyramidenkogel
Der prominenteste Anhänger der Trouts ist ein gewisser Chuck Norris. DER Chuck Norris. Trouts-Spieler Georg Stossier lernte den Actionstar im Zuge seiner Arbeit als Mediziner 2022 kennen und drückte ihm für ein Foto den ersten Meisterpokal in die Hand. Die Legende besagt lt. Stossier, „auf dem Eis würde sich der Puck aus Respekt vor Chuck von selbst im gegnerischen Kasten versenken“. Daher sahen die Trouts von einer Verpflichtung ab. Aus Respekt vor dem Gegner…
Dass der Pyramidenkogel in Rot oder Blau erstrahlt, ist mittlerweile so etwas wie ein liebgewonnener Brauch in Kärnten. Bei ganz besonderen Anlässen kann es auch eine andere Farbe sein. Zweimal waren die Forellen der Anlass- – jeweils nach ihren Meistertiteln erstrahlte der Kogel in Grün. Für Andreas Schmidhofer „eine ganz lässige Aktion, die lokale Wertschätzung demonstriert.“
Text: Jürgen Knopper
Foto: Hermann Sobe