Sie sind die Speerspitze des Kärntner Fraueneishockeys. Die Rede ist von den Kärnten Lakers, dem Kärnten-Vertreter in der European Women’s Hockey League (EWHL), wo sich die Girls sich mit 12 weiteren Teams aus sechs Nationen die Klingen, oder besser, ihre Schläger kreuzen. Voriges Jahr erreichte die junge Squad von Trainer Günther Ropatsch die Play-offs in der Liga und zusätzlich das Finale der nationalen Meisterschaften. Die Latte der in Villach gemeldeten, sich aber als Kärntner Team verstehenden Lakers liegt also hoch.
Zum Aufwärmen gastierte die Truppe letzte Woche beim Supercup, einem Parallelbewerb, in Budapest. Sie verloren zwar die beiden Spiele gegen Bratislava und MAC Budapest, sind aber guter Dinge für den Meisterschaftsstart gegen die DEC Salzburg Eagles (Samstag 18:45, Sepp-Puschnig-Halle). Dort geht es gleich gegen einen nationalen Widerpart und unter den österreichischen Teams sei die Rivalität besonders groß, erzählt Ropatsch: „Es gibt einen Konkurrenzkampf um jedes Mädel und im Hinblick auf die nationale Meisterschaft legt man sich nochmals extra ins Zeug.“
Als Favoritinnen gelten die Teams aus Ungarn, „das sind Profiteams mit zwei Trainings am Tag», illustriert der Coach den Unterschied zum Amateurbetrieb in Österreich mit drei Trainings wöchentlich bei chronischer Unterfinanzierung der basalen Aufwendungen für den Spielbetrieb. „Wir erreichen mit sehr wenigen Mitteln sehr viel, kamen als Underdog der Spitze beständig näher“, so Ropatsch. Die Ausbildung von Nationalteamspielerinnen ist in dem Prozess inkludiert, aktuell befinden sich Anja Adamitsch, Alina Hinum und Trainertochter Valentina Ropatsch im A-Kader des ÖEHV.
Der Fokus liegt nun aber auf der EWHL. In dieser Saison trainiert das Team im Klagenfurter Messezentrum in beiden Hallen. „Es gibt hier alles, was wir zur Vorbereitung benötigen“, zeigt sich Ropatsch zufrieden, der aber auf Sicht auf eine bessere Finanzierung hofft. Die Lakers weisen das geringste Budget in der gesamten Liga auf, was den im Zivilberuf als Bautechniker tätigen Trainer nicht daran hindert, an der Architektur erneuter Erfolgspläne zu zeichnen: „Wir wollen unter die ersten acht, also erneut die Play-offs in der EWHL erreichen.“
WIR WÜNSCHEN EINEN GUTEN START IN DIE SAISON
Foto: Hermann Sobe