Der EHC Oberdrauburg hat dieser Tage viel zu feiern, wie das 35-jährige Vereinsbestehen und den dritten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Letzterer war zu Saisonbeginn gar nicht anvisiert.
Spielertrainer Bernd Feil formt ein Meisterteam
Bernd Feil ist wohlbekannt in Oberdrauburg, er stammt aus der Gemeinde und auch wenn er später auf Irschner Gemeindegebiet ein Haus baute, war er „immer einer von uns“, wie es Obmann Siegbert „Sigi“ Pucher ausdrückt. Es ist seine zweite Ära als Spielertrainer des nunmehr 46-jährigen, der selbst 12 Punkte in der abgelaufenen Saison beisteuerte. Oberdrauburg startete gut in die Meisterschaft, Niederlagen gegen Sillian Bulls und Lienz II in der OT ließen die Cracks aber bis zum Schluss um die Finalteilnahme zittern. Es ging sich aus, der direkte Sieg über die Turtles am Stefanitag und bei Lokalrivalen Irschen ein paar Tage später öffnete letztendlich dafür die Tore.
Vor dem Finale waren die Rollen klar verteilt, dort Oberdrauburg, das bis zum letzten Spieltag um das Finalticket kämpfen musste, hier die Sillian Bulls, die im Grunddurchgang weite Kreise um die Konkurrenz zogen. Aber es kam anders, ein kompaktes, diszipliniert agierendes Oberdrauburg kaufte den Osttirolern im ersten Finale die Schneid ab und siegte mit 3:0. Obmann-Sohn Raphael Pucher hielt den Kasten sauber, vorne trafen Julian Gailer, Marcel Urbaner und David Hoy. Sillian schickte sich an, im Rückspiel diese Hypothek noch aufzuholen, führte mit 3:1 nach dem ersten Drittel, zwei Treffer von Lukas Strieder im letzten Drittel sicherten Oberdrauburg aber die umjubelte Meisterschaft! Es war der dritte Titel nach 1995 und 2010.
Obmann Sigi Pucher im Porträt
Bei allen Meisterschaften war Siegbert Pucher mit von der Partie, zuerst als Spieler, ab 1999 auch als Obmann. Einige Jahre war er spielender Präsident, mittlerweile konzentriert er sich auf die organisatorischen Belange. Welche Meisterschaft für ihn nun die schönste war? Darauf will er sich nicht einlassen, „jede war für sich einmalig.“ Der sportliche Erfolg ist wichtig, noch mehr liegt ihm aber am Herzen, dass der Verein als soziales Gefüge intakt bleibt. „Zusammenhalt, Vereinsleben, die Wertschätzung der ganzen Helfer sind mindestens genauso wichtig“, so der 52-jährige Tischlermeister, bei dem die ganze Familie in den EHC involviert ist: „Sohn Raphael steht im Tor, Frau und Tochter unterstützen mich im ganzen Drumherum, insbesondere bei Heimspielen.“
Als der Verein sich konstituierte, war noch wenig Infrastruktur vorhanden. „Wir kamen umgezogen und duschen mussten wir uns daheim, weil es keine Kabinen gab“, erinnert sich Pucher. 2005 waren diese mühsamen Umstände Geschichte, „es war dennoch eine lässige Zeit“, schwärmt Pucher. Seit 2005 verfügt der EHC Oberdrauburg einen Eisrink auf einem schattigen Asphaltplatz, mit Kunststoffbanden und Kabinen. „Ja, 2005 setzten wir Meilensteine“, so Pucher der sich auch in der Lokalpolitik engagiert. Der Eislaufplatz in Oberdrauburg gilt als relativ planungssicher unter den Natureisflächen, die Sonne setzt bis Februar keinen Stich. „Uns macht der Fön oft mehr zu schaffen, der heizt im wahrsten Sinne des Wortes das Eis auf“, berichtet Pucher. Als nächste Aufwertung der Infrastruktur visiert er die Umstellung des Flutlichts auf LED an. „Wir schauen ständig, wo wir uns verbessern können“, schließt der Obmann, dem man heute (29.03, ab 19:00 Drauforum) persönlich gratulieren kann. Der EHCO feiert da nämlich 35er und Meisterschaft in einem Aufwasch.

PhotoCredit: Hermann Sobe