Die Klubs der Kärntner AHC Division eins werden die ÖEL 2023/24 definitiv auslassen!
KEHV-Präsident Herzog-Löschnig
,,Sportlich, die Atmosphäre bei den ÖEL-Spielen, da waren alle – Klubs und Spieler – begeistert, aber es ist finanziell für die Vereine kommende Saison einfach nicht machbar“, erklärt KEHV-Präsident Michael Herzog-Löschnig, der selbst einer der Mitinitiatoren dieser Liga war.
Coronakrise als Hauptgrund
Grund sind die hauptsächlich die finanziellen Nachwehen der Corona-Krise. ,,Da knabbern alle Vereine noch dran. Man hoffte zwar, die Negativspirale mit Zuschauerzahlen im Grunddurchgang wieder aufzuholen, aber das ist leider nicht gelungen. Jetzt braucht es zumindest eine Saison, um sich zu erholen“, erklärt Herzog-Löschnig weiter.
Nicht vergessen darf man hier auch, dass die Kärntner Vereinsbudgets im Vergleich mit den Klubs im Westen und teilweise im Osten nicht vergleichbar sind. Die Kärntner Klub-Verantwortlichen würden sich alle zehn Finger ablecken, hätten sie solche Optionen.
Immense Mehrkosten
Doppelmeister Soccerzone Steindorf hatte im Playoff mit zusätzlichen Mehrkosten in Höhe eines 5-stelligen Betrages – fast unmöglich zu stemmen. Aber es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu! Kärnten will auch weiterhin, worauf die anderen Landesverbände verzichten, unbedingt weiter einen Kärntner Meistertitel mit Playoff ausspielen. Auch die Fans wollen das sehen.
Und die Doppelbelastung Division I und ÖEL wurde für die Amateurspieler zu einer riesigen Belastung – körperlich (drei Spiele in der Woche) und jobtechnisch (freibekommen, Urlaub nehmen) kaum zu packen. Hätte Steindorf nicht so einen großen Kader gehabt, wären die beiden Titel wohl nicht möglich gewesen, viele Spieler gingen schon am Zahnfleisch.
Trotz Ausstieg: Sportart Nummer 1
Positiv: Eishockey ist im Winter weiter die Sportart Nummer eins in Kärnten, im Nachwuchs wird intensiv daran gearbeitet, das Minus aus Corona-Zeiten aufzuholen und man ist auch auf einem guten Weg.
In der Division I wird noch an der kommenden Saison gefeilt. Sieben Vereine sind dank Neuzugang Ferlach schon einmal fix. Dort dürfte man große Ziele haben, holte man doch mit Jure Vnuk einen Top-Trainer aus Slowenien. Man ist gespannt, ob der Trainer auch zwei Spieler aus seiner Heimat mit in die Büchsenmacherstadt bringen wird.
Text: Rüdiger Wratschnig