Haare zum Raufen haben Rhinozerosse keine, aber sie haben eine dicke Haut und die brauchten Funktionäre und Spieler der Rhinos Althofen auch. Zweimal schied man im Halbfinale in der Overtime aus – in der Division I und auch in der ÖEL, der dritten österreichischen Liga, an der die Kurstädter zum ersten Mal teilnahmen
neue Saison, doch in den nächsten Spielen war bei Fabian Horn (der Torhüter spielte eine super Saison) & Co ein bisserl der Wurm drin. ,,Willst du Althofen oben sehen, musst du die Tabelle drehen“, meinten einige Witzbolde sogar, lag doch der Titelverteidiger völlig überraschend auf dem sechsten und letzten Tabellenrang. Was für ,,Resse“ nicht überraschend kam. ,,Bis ein neues Spielsystem umgesetzt werden kann dauert es immer ein bisschen. Doch man muss nicht die ersten Spiele einer Saison gewinnen, sondern dann, wenn es um die Wurst geht“, meinte der Ex-VSV und Ex-KAC sowie vielfache Teamspieler immer wieder in Interviews.
Und das ,,System Ressmann“ ging immer mehr in die DNA von Kapitän Lukas Telsnig und seinen Mitspielern über und so konnte sich der regierende Meister von Spiel zu Spiel steigern. ,,Ich will, dass meine Spieler Eishockey verstehen“, sagte Ressmann vor der Saison und das gelang immer besser. Für ,,Resse“ ist es auch wichtig, dass dieses Credo in allen Mannschaften der Rhinos, die ja für ihre exzellente Nachwuchsarbeit bekannt sind, und auch eine extrem starke zweite Mannschaft stellen, die nur von Spielern aus der näheren Umgebung gebildet wird, gelebt wird.
Eines der Highlights des Grunddurchgangs war sicher das 8:4 bei Finalist Piraten Velden, als man mit einer absoluten Rumpftruppe an den Wörthersee fuhr und dort der Mannschaft von Herwig Gressel keinerlei Chance lies. Apropos Rumpftruppe: Immer wieder musste die Mannschaft von Obmann Karl ,,Kore“ Weitensfelder auf Mannschaftsstützen verzichten. „Dass diese Polizisten sind, an der Polizeischule büffeln müssen oder unser Land beim Bundesheer verteidigen und nicht dienstfrei bekommen.“ Ein Problem, dass nicht nur die Rhinos haben aber dort extremst ausgebildet ist. Besonders die Termine unter der Woche, die natürlich auch ,,dank“ Covid 19 im Grunddurchgang anfielen. „So etwas will man nicht mehr mitmachen, ich hoffe auf eine auch terminlich vorausplanbare ,,normale“ Saison 2022/23, in der man wieder auf den oder die Meistertitel losgehen will.“
Die Rhinos wurden auf jeden Fall von Spiel zu Spiel stärker und schafften sogar noch den Sprung an die Tabellenspitze (punktgleich mit den Piraten aus Velden, die aber aufgrund der direkten Begegnungen hinter Kevin Schettina und Co. gereiht wurden). Es schien wieder alles gerichtet für eine Titelverteidigung oder zumindest den Finaleinzug der Rhinos. Doch Erstens kommt es anders und Zweitens gibt es noch eine Overtime
Nachdem man im Viertelfinale spielfrei war, traf man im Halbfinale der Division 1, das aufgrund von Terminproblemen in einer Best-of-Three-Serie ausgetragen werden musste, auf die U20 des Grand Immo VSV. Nach einem klaren 4:0 zu Hause im ersten Spiel und einer 3:1-Führung nach 40 Minuten in der zweiten Begegnung hörte man die Fans schon singen – Finale oho Finale ohohoho… Doch die Jungadler drehten die Partie in Steindorf noch und erzwangen so ein Entscheidungsmatch in Althofen, in welchem die Rhinos durch Martin Goritschnig wieder in Führung gingen, dann aber in Rückstand gerieten um 5 Sekunden vor der Schlusssirene durch Flo Kurath den viel umjubelten Ausgleich zu schaffen. Doch nach 43 Sekunden der Overtime kam das Fallbeil in Person von Marc Sojer. Der Topscorer der VSV U20 nützte eine kleine Unachtsamkeit der Althofner beim Wechsel und schoss sein Team ins Endspiel. Geknickte Rhinos schlichen vom Eis… um nicht einmal 48 Stunden im Rückspiel der ÖEL wiederaufzuerstehen.
Hier hatte man das Hinspiel in Wattens gegen körperlich sehr robust auftretende Tiroler 0:3 verloren. Und als auch noch Florian Kurath, Maxi Isopp, Marcel Zemasch und der reaktivierte Gregor Hager ausfielen, setzte niemand – wirklich niemand mehr einen Cent auf die Rhinos, die dann aber eine fantastische Leistung abriefen und mit einem 4:1 (CHL-Format) den Dreitorerückstand bei den Pinguinen, aufholten. Das Momentum also klar auf der Seite der Kärntner. Denkste… denn ein mehr als umstrittenes Tor entschied das Match für die Wattener…
Im Moment lecken die Althofner sicher noch ihre Wunden, um noch stärker zurückzukommen. Aufsteiger der Saison war sicher Benjamin Kogler, der auch leider berufsbedingt der Mannschaft nicht immer helfen konnte, aber wenn er da war, fantastisch aufzeigte. Auch Christoph Kronlechner und Fabian Hafner sind definitiv in der Kampfmannschaft angekommen und nächste Saison werden sicher wieder einige Spieler der zweiten Mannschaft den Sprung nach oben schaffen. Und Achtung, Achtung, Achtung: Bei einem gemütlichen Bierchen nach dem letzten Spiel verriet dem Schreiber dieser Zeilen ein bestens Bekannter Crack, dass er – wenn es die Gesundheit zulässt – vielleicht ein Comeback geben könnte: Wir würden uns sehr freuen Gerald Lungkofler, den Ex-Kapitän mit der Nummer 66, wieder am Eis zu sehen.
Redaktion: Rüdiger Wratschnig